Die Begriffe brahman und atman und ihr Zusammenhang

Brahman (Sanskrit, n. ब्रह्मन् brahman) bezeichnet in der hinduistischen Philosophie die geistige Welt der Urbilder der gesamtem Weltenschöpfung, der alle Ideen, Gedanken und Formen entspringen.1

Es handelt sich bei dieser geistigen Welt aber nicht um eine monotheistische göttliche Absolutheit. Diese Philosophie beschreibt vielmehr einen Pluralismus, der sich in verschiedenen Gottheiten und einer Vielzahl von Bildern und Tugenden ausdrückt.2 Diese mannigfaltige geistige Welt ist jedoch keine dem Menschen weit entfernte und unerfahrbare Dimension. In der Regel rückt sie allerdings nicht ausreichend in das Bewusstsein und deshalb lebt er für gewöhnlich in einer sogenannten maya, einer Unwissenheit und Illusion. Nach dem Weltbild des advaita-vedanta verhüllt diese maya wie ein Nebelschleier das einzig reale brahman, sodass der Mensch nur die irdische Welt der Erscheinungen wahrnimmt und diese fälschlicherweise für beständig hält.3

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Eine Bewegungsform erkennen-vorstellen-kreieren

Spielerisches Ausprobieren, regelmäßige Wiederholung, eiserne Disziplin und Ausdauer oder auch vorsichtiges Herantasten sind verbreitete Möglichkeiten um eine Bewegung zu erlernen.

Der Begriff der ,,Bewegungsform“ jedoch ist vor allem in der Mechanik verbreitet. Dort wird er genutzt, um ,, (…) neben den Kräften in einem System auch die Bewegungen von Körpern zu beschreiben, da die Bewegungen meist auch mit Kräften zu tun haben.“1

Sowohl im Yoga als auch in anderen Bewegungsarten haben wir es einerseits mit Bewegungen von Körpern zu tun, andererseits aber auch mit verborgenen Kräftewirkungen, die es dem Körper überhaupt erst ermöglichen eine Bewegung auszuführen.

Diese Zusammenhänge genau zu erforschen und daraus ein Verständnis zu entwickeln, wäre nun eine weitere, im Folgenden näher ausgeführte Möglichkeit, sich mit Bewegungsformen zu beschäftigen.

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Wie kann ,,Selbstbestimmung“ als über-persönlicher Entwicklungsprozess verstanden werden?

Verwendung des Begriffes

Der Begriff ,,Selbstbestimmung“ wird in verschiedenen Kontexten unterschiedlich gebraucht. In der Soziologie beschreibt Selbstbestimmung die Unabhängigkeit des Individuums von jeder Art der Fremdbestimmung, z. B. durch gesellschaftliche Zwänge oder staatliche Gewalt. In der Psychologie wiederum bezieht sich der Begriff auf die Kompetenz, einen eigenverantwortlichen Umgang mit dem persönlichen Innenleben zu pflegen. In der Philosophie beschreibt Selbstbestimmung z. B. die Unabhängigkeit des Individuums von den eigenen Trieben und Begierden1.

Zusammenfassen lässt sich sagen, dass sich der Begriff der Selbstbestimmung darauf bezieht, nach freiem Willen über das persönliche Leben eigenverantwortlich entscheiden zu können.

Doch welche Bedeutung gewinnt der vielfach verwendete Begriff wenn dieser zunehmen aufgeschlüsselt wird?

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Was bedeutet eigentlich āsana?

Der Begriff āsana beschreibt eine Haltung oder Stellung1. Im Raja-Yoga, welcher auch Königlicher Yoga genannt wird, ist āsana das dritte Glied eines achtstufigen Pfades. Patanjali verfasste vor rund 2000 Jahren die sogenannten Yoga-Sutren, in denen er in knappen Sätzen die Philosophie und Praxis des Yoga beschreibt. Dieses Werk bildet heutzutage für viele Yoga-Richtungen die Grundlage des Übens und ist auch verbreitet unter dem Begriff ashtanga-Yoga, was mit Gliederung oder Stufenfolge übersetzt werden kann.

Mit āsana sind im ursprünglichen Sinne jedoch nicht die heute so vielfältig verbreiteten Körperpositionen gemeint, vielmehr drückt sich damit zunächst eine bestimmte Sitzhaltung am Boden aus. In den yoga-Sutren wird āsana in drei Versen relativ knapp beschrieben.2

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